Kaufmann Frust // Das Feuilleton // Lyschko

Kaufmann Frust
„Die Bilder, die Bilder bewegen sich weiter, fühlen sich nie zu Haus‘.
Zehn Jahre des Schweigens – endlich schreit er: bitte, bitte lasst mich raus.“
Hinter pointierten Reimen schrauben sich düstere Delays in abgrundtiefe Gedanken. Mit neuen orchestralen
Facetten wagen Kaufmann Frust auf ihrem neuen Langspieler „Aus Wachs“ erneut das Spiel mit der Stille.
Wie ein immer lauter werdendes Gewissen im Hinterkopf, zerren die Stimmen der drei Sänger an unseren
Nerven, ziehen uns hinab über den Rand von Shoegaze, Postpunk und Pop. Kaufmann Frust loten die Grenzen der deutschen Sprache neu aus und verleihen ihr mit ergreifenden Facetten eine finstere Gestalt, die erst
durch das intensive Lauschen ihrer Worte greifbar wird.
Detailsicher und instrumentenreich ist das große Debüt von Kaufmann Frust. Neue Einflüsse werden deutlich, neue Melodieentwürfe erkennbar. Immerwährend ist aber das nackte Gefühl, das ihre Musik nach wie
vor hinterlässt: unnahbar, eng verwoben und mit etwas Glück nicht ganz undurchdringbar.
Nach der Single „Hinter den Fenstern“ und der EP „Unter den Augen“ wurde es 2017 langsam Zeit, die vielen
weiteren Songfragmente mit Hilfe ausgedehnter Live-Sessions in den Stuttgarter Milberg Studios in ein Album zu verwandeln, das nun im Oktober beim Hamburger Label My Favourite Chords erscheinen wird.

Das Feuilleton
Im Vorkriegsjahr 2019 erzählt die Gruppe „Das Feuilleton“ von düsteren Zeiten.
Die machen Postpunk, der mit Gitarren und zäh durch hübsche Abgründe driftet.
So jedenfalls hat das mal einer gesagt. Es wäre auch nachhaltig was die machen.
Die machen mir nichts vor; können die garnicht! So liegen die Dinge!!

Lyschko
NEUE NEUE DEUTSCHE WELLE
Auf der Suche nach Antworten auf die essentiellen Fragen der Generation Y: „Wer bin ich und wer möchte ich sein?“, finden sich die vier jungen Musiker*innen irgendwo zwischen Verzweiflung und Romantik, aktuellem Post-Punk und dem Wave der 80er.
„Sich selbst bezeichnen Lina (voc, git), Lukas (git), Jonah (bass) und Felix (dr) als „Teil der Jugend ohne Plan und Talent“ und haben mit Ersterem sogar recht(…). Bei ihren Live-Shows, die geprägt sind von dunkler, introvertierter Atmosphäre, kann von fehlendem Talent kann aber keine Rede sein: Lyschkos Musik ist schließlich ein widerspenstiger Rundumschlag aus noisigen Gitarren, punkigen Riffs, die an sich schon mit der Welt abgeschlossen haben und bedeutungsschwangeren Zeilen am Rande der Verzweiflung,
geprägt von einer tiefen Erschöpfung angesichts jeden Missstandes, den man sowieso nicht ändern kann.“ aus Unter dem Radar#2, Album der Woche von Julius Krämer